„Ich kann keine Gitarre spielen“, sagt Ochi Yosuke und tippt sich an seinen Kopf, „aber hier oben sitzt ein kleiner Mann, der mir sagt, wie ich auch ohne Instrument sehr gut zurechtkomme.“ In Tokio faltet er Kartons in einer Fabrik. 8000 Stück am Tag. 1000 Stück in der Stunde. „Da brauche ich flinke Hände.“ An diesem Abend tanzen und zappeln seine Finger zu den Klängen einer japanischen Punkband vor seinem mächtigen Bauch. Sein Körper rotiert dabei wie ein Kreisel. Schließlich tut er so, als zertrümmere er sein Instrument. Er sagt: „Wenn ich spiele, denke ich nicht.“ Im dritten Jahr in Folge ist er von Tokio ins finnische Oulu geflogen. Er ist gekommen, um seinen Titel zu verteidigen. Er ist gekommen, um so zu tun, als würde er Gitarre spielen. Wenige können das besser als er. Ochi ist zweimaliger Luftgitarren-Weltmeister. Am Ende des Abends wird er Sechster. Die WM gewinnt der US-Champion Craig Billmeier, der vollen Einsatz zeigt und sich beim Spielen sogar den Daumen bricht.